Sport trotz Knieschmerzen – so trainieren Sie richtig: Aktuellen Erkenntnissen zufolge sollen Menschen mit Kniearthrose ihr Kniegelenk nicht schonen, sondern es regelmäßig bewegen. Denn: Ein gezieltes Sportprogramm lindert die Schmerzen. Erfahren Sie,
Kniearthrose: Sport beeinflusst den Krankheitsverlauf positiv
Generell gilt:
Patienten mit Kniearthrose sollten sich immer bei Ihrem Physiotherapeuten nach einer für Sie geeigneten Sportart erkundigen. Eventuell ist auch das Tragen von Einlegesohlen während des Sports sinnvoll – hier ist der Orthopäde der richtige Ansprechpartner.
Sport trotz Kniearthrose – geht das? Ja, das geht, da sind sich Mediziner inzwischen
einig. Es geht sogar sehr gut: Sport wird als fester Bestandteil der konservativen, also
nicht-operativen, Therapie bei Kniearthrose angesehen.
Regelmäßige Betätigung sorgt dafür, dass sich die Muskulatur rund um das
Kniegelenk aufbaut und die Gelenkschmiere besser im Gelenk verteilt wird.
Beides beugt einem Fortschreiten der Kniearthrose vor.
Dennoch sollten Betroffene bei der Wahl der richtigen Sportart Ihre
Erkrankung und die damit verbundenen Beschwerden nicht vernachlässigen. Es gibt durchaus
Betätigungen, die ein zu hohes Verletzungs- oder Abnutzungsrisiko bergen.
Hier lesen Sie, welche drei Sportarten besonders gut bei Kniearthrose
geeignet sind und worauf Sie besser verzichten sollten.
1. Wandern: Der sanfte Sport bei Kniearthrose
Wer wandern geht, schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Es kräftigt nicht nur auf sanfte Weise die Muskulatur, wandern wirkt auch entspannend und sorgt dafür, dass man wunderbar vom Alltag abschalten kann. Auch mit Kniearthrose ist dieser Sport kein Problem. Es ist nur wichtig, auf ein paar Dinge zu achten:
- Richtiges Schuhwerk: Investieren Sie in gute Wanderschuhe, die Ihnen festen Halt geben.
- Geeignete Strecke: Achten Sie auf eine ebene Wanderroute, denn besonders das Bergabgehen ist eine enorme Belastung für die Kniegelenke .
- Angenehme Länge: Verzichten Sie darauf, einen stundenlangen Gewaltmarsch zu unternehmen, dies schwächt unnötig. Eine Route, die in rund zwei bis vier Stunden zu bewältigen ist, ist ideal für Menschen mit Arthrose.
2. Schwimmen und Aquagymnastik: Training mit Auftrieb
Wer sich im Wasser betätigt, hat einen entscheidenden Vorteil: Durch den Auftrieb wird das Körpergewicht extrem minimiert. Dies hat zur Folge, dass das Gewicht nicht zu sehr auf die Gelenke drücken kann. Aus diesem Grund ist Schwimmen und Aquagymnastik auch für Menschen mit fortgeschrittener Kniearthrose geeignet.
Wenn Sie schwimmen möchten, sollten Sie besser Rückenschwimmen oder Kraulen. Warum? Brustschwimmen fordert eine Art „Froschbeinschlag“, der die Knie verdreht, was sich wiederum ungünstig auf den Meniskus auswirken kann. Unproblematischer ist da Wassergymnastik. Hierbei wird die gesamte Körpermuskulatur trainiert, ohne die Gelenke übermäßig zu entkräften.
3. Radfahren: Besonders gut geeignet bei Kniearthrose
Es gibt kaum eine andere Sportart, die so schonend und effektiv gleichzeitig ist. Beim Radfahren bewegen wir unsere Knie gleichmäßig, ohne sie zu belasten. Dabei wird die Beinmuskulatur trainiert und das Kniegelenk gut geschmiert, da sich die Gelenkflüssigkeit schön gleichmäßig verteilen kann.
Wer unter Kniearthrose leidet, sollte täglich aufs Rad steigen. Keine Sorge, Sie müssen keine lange Radtour absolvieren. Es genügt schon, den Weg zum Bäcker oder zur Post mit dem Fahrrad zu fahren, anstatt mit dem Auto.
Bei Ihrem Rad sollten Sie auf ein paar Einstellungen achten, damit das Fahren auch wirklich effektiv ist und die Knie nicht überansprucht. Dazu zählt, den Sattel so einzustellen, dass die Knie beim Treten nie vollständig durchgedrückt werden müssen. Versuchen Sie außerdem, beim Fahren den Gang möglichst klein zu wählen und dabei die Trittfrequenz trotzdem so niedrig wie möglich zu halten.
Fußball, Squash und Tennis – auf diese Sportarten sollten Sie verzichten
Sämtliche Sportarten, welche die Gelenke unnötig strapazieren, sollten Sie bei Kniearthose von Ihrem Trainingsplan streichen. Dazu zählen Kontaktsportarten und Betätigungen, die ruckartige Stopp- und Drehbewegungen fordern. Einige Bespiele: Tennis, Squash, Badminton sowie Fußball, Basketball und Handball. Zudem sollten Sie darauf verzichten, Sport auf besonders hartem Untergrund wie beispielsweise auf der Straße zu treiben.
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